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Fahnenhissung vor dem Rathaus

Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Mit einer Fahnenhissung vor dem Rathaus hat die Stadt Staßfurt am 25. November ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt. Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter des Frauen- und Kinderschutzhauses Staßfurt (Trägerschaft Rückenwind e. V. Bernburg), Mitglieder des Arbeitskreises „Hilfe bei Gewalt“ sowie Stadträte.

Bürgermeister René Zok machte deutlich: „Gewalt gegen Frauen ist kein privates, sondern ein gesellschaftliches Problem. Es reicht nicht aus, diese Gewalt zu verurteilen – wir müssen gemeinsam handeln.“ Er verwies dabei auf Unterstützungsangebote wie das Frauen- und Kinderschutzhaus in Staßfurt und das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“.

Die Gleichstellungs- und Inklusionsbeauftragte Yvonne Ticay erinnerte in ihrem Wortbeitrag an die drei Mirabal-Schwestern, deren Ermordung 1960 den Ursprung des Gedenktages markiert. „Ihr Mut gilt als Symbol dafür, sich gegen Unrecht zu wehren“, sagte sie. Weiter erklärte sie: „Frauen haben ein Recht auf kompetente Beratung und wirksamen Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt – dazu verpflichten uns die Istanbul-Konvention (2014) und das Gewalthilfegesetz (2025).“

In Deutschland erleben statistisch alle zwei Minuten Menschen Gewalt im sozialen Nahraum – rund 73 Prozent davon sind Frauen. Das Frauen- und Kinderschutzhaus Staßfurt bot im laufenden Jahr 16 Frauen mit 19 Kindern Schutz. 52 weitere Aufnahmeanfragen mussten mangels Kapazität abgelehnt werden.

Mit Aktionen wie der Fahnenhissung, der „Schuhaktion“ und der Verteilung von Brötchentüten unter dem Motto „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ möchten Stadt und Netzwerkpartner das Thema stärker sichtbar machen und Betroffene ermutigen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

„Heute zeigen wir gemeinsam Flagge für Respekt, Gleichberechtigung und ein Leben ohne Angst“, so der Bürgermeister abschließend.